Am Rosenmontag 2013
… wird der Finnentroper Bürgerbus fünf Jahre alt
„Ein Bürgerbus in Finnentrop – das klappt nicht! Könnt ihr vergessen!“, so oder so ähnlich war die Resonanz auf die Idee, in Finnentrop einen Bürgerbus ans Rollen zu bringen. Auch die Initiatoren des Projektes, das waren anfänglich die Mitglieder des Arbeitskreises Soziales der Lokalen Agenda, waren nicht frei von Zweifel, gab es doch zuvor andere Projekte im Öffentlichen Nahverkehr, die ins Leere gelaufen und wieder eingestellt worden waren.
Weit gefehlt! Allen Befürchtungen zum Trotz wurde der Bürgerbus in Finnentrop zu einem Erfolgsmodell. Rosenmontag feiert der Bus seinen fünften Geburtstag. Zur Feier des Tages erhält jeder Fahrgast eine kleine Überraschung.
Seit Aufnahme des Fahrbetriebs am 11. Februar 2008 ist der Bus an fünf Tagen in der Woche auf drei Linien unterwegs. Angesteuert werden 32 Haltestellen in den Ortsteilen Finnentrop, Bamenohl und Weringhausen. In vielen Straßen ist aber auch das Halten auf Zuruf möglich, so dass die Fahrgäste bequem direkt vor der Haustür ein- und aussteigen können.
Gesteuert wird der Bus von rund 15 ehrenamtlich tätigen Fahrerinnen und Fahrern, nach dem Motto „Bürger fahren für Bürger“. Sie sind begeistert bei der Sache, genau wie die Bürgerbus-Aktiven, die zwar nicht den Bus steuern, aber bei den vielfältigen organisatorischen Aufgaben zur Stelle sind, allen voran die Vorsitzende des Bürgerbusvereins Dr. Heidi Zimmermann.
Von Anfang an wurde der Bus von den Finnentroper Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen, von einigen sogar sehnlichst erwartet. So war bereits nach nur sechs Wochen der 1000ste Fahrgast an Bord. Und die Anzahl der Fahrgäste wuchs stetig. Innerhalb von fünf Jahren haben rund 63.000 Personen den Bus genutzt. Insbesondere viele ältere und behinderte Menschen sind froh über das Angebot, denn es ermöglicht ihnen unabhängig und mobil zu bleiben. Außerdem schätzen sie die familiäre Atmosphäre im Bus und die Hilfsbereitschaft der Fahrerinnen und Fahrer, für die es selbstverständlich ist, beim Einladen von Gehhilfen oder Kinderwagen zu helfen.
Bis zur ersten Fahrt des Bürgerbusses am 11. Februar 2008 war es allerdings ein weiter Weg. In unzähligen Sitzungen, Terminen und Besprechungen wurde das Projekt Stück für Stück vorangetrieben. Bereits im Januar 2006 beschloss der Rat der Gemeinde, die Initiative zu unterstützen und die Bürgschaft für eventuell entstehende Defizite zu übernehmen. Dies war eine grundlegende Voraussetzung für die Einführung des Bürgerbusses, da hiervon die Landesförderung abhängig gemacht wurde. Das Land NRW unterstützt Bürgerbusprojekte durch einen Festbetrag für die Anschaffung des Fahrzeugs und die Zahlung einer jährlichen Organisationspauschale.
Eine finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinde musste bisher nicht in Anspruch genommen werden. Und das, obwohl die Fahrzeugtechnik immer wieder Probleme bereitet und hohe Reparaturkosten zu tragen sind.
Den treuen Fahrgästen und den Sponsoren, die das Bürgerbusprojekt durch ihre Werbung auf Bus, Fahrplänen und Fahrkarten unterstützen, ist es zu verdanken, dass der Bürgerbusverein bisher kein Defizit eingefahren hat. Wer Interesse hat, auf dem Bus seine Werbung zu platzieren, kann sich unter der Tel. 02721/79361 beim Bürgerbusverein melden. In Kürze werden zwei Werbeplätze frei.